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Interview mit Frauke Nolting

Frage: Hallo Frau Nolting, Baustoffe sind extrem teuer geworden. Das kann auch jeder Heimwerker im Baumarkt feststellen. Preise für Ziegel haben sich verdoppelt, die Preise für Holz sogar vervierfacht. Woran liegt das?

Frauke Nolting: Die Gründe sind vielfältig. Bei den meisten Preisen wird immer noch die Corona-Thematik und natürlich der Ukraine-Krieg genannt. Es wird argumentiert, dass die Herstellungskosten gestiegen sind. Es ist sicher richtig, dass hier auch Gründe zu finden sind, jedoch ist auch die Tatsache für die hohen Preise verantwortlich, dass die Anbieter zocken. Es wird nach wie vor auf immer höhere Preise spekuliert und dass diese auch ohne Murren weiter gezahlt werden.

Frage: Sind auch die Preise für die Dienstleistungen der Handwerker gestiegen? Immerhin haben etwa 80 % der Handwerker bei einer Umfrage Ende 2021 angekündigt, die Preise deutlich anzuheben.

Frauke Nolting: Die Preise für die reinen Dienstleistungen der Handwerker sind tatsächlich gestiegen. Die höheren Handwerkerpreise haben natürlich auch damit zu tun, dass die Handwerker die gestiegenen Rohstoffpreise und die gestiegenen Energiepreise für Strom, Gas oder Benzin an die Kunden weitergeben müssen. Aber vor allem liegt es daran, dass die Betriebe keine Leute mehr finden. Die Politik hat den jungen Leuten über Jahre erzählt, dass das Handwerk eben keinen goldenen Boden hat, und es besser sei, zu studieren. Deshalb fehlen vielen Handwerksbetrieben nicht nur Auszubildende, sondern auch Fachkräfte. Wer also gute Leute bekommen und halten möchte, muss diese auch entsprechend bezahlen.

Frage: Der reale, also preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April 2022 kalender- und saisonbereinigt um 16,4 % gegenüber März 2022 gesunken. Wird also wegen der hohen Preise weniger gebaut?

Frauke Nolting: Das ist ganz eindeutig der Fall. Wir hören das im Moment in unserem Umfeld von vielen Seiten. Hier bei uns im Sauerland, aber auch im Marburger Bereich, im Kölner oder im Frankfurter Bereich stellen wir fest, dass Bauprojekte zunächst einmal eingefroren werden, weil die horrenden Preise dazu führen, dass sich das Bauen schlicht nicht rechnet. Aber auch neue Planungen werden derzeit zurückgestellt.

Frage: Es ist immer wieder zu lesen, dass wir in Deutschland eine Wohnungsnot haben. Dazu zwei Fragen. Die erste lautet: Sind die Preise für Baustoffe eine Ursache dafür?

Frauke Nolting: Die hohen Preise spielen sicher eine Rolle. Insbesondere die Häuslebauer haben dies deutlich bemerkt, die Objektfinanzierungen sind deutlich zurück gegangen. Aber auch die institutionellen Anleger haben festgestellt, dass sich Bauen zu den angebotenen Preisen nicht lohnt. Häufig haben auch die Banken nicht mitgespielt und von einer Finanzierung abgesehen.

Frage: Es wurde u.a. seitens der Politik bereits eine Wohnraumbegrenzung angesprochen, was bedeuten würde, dass dann eine bestimmte Mindestanzahl von Personen auf einer bestimmten Fläche wohnen muss. Der Hintergrund ist der, dass die Wohnfläche pro Kopf an vielen Orten deutlich gestiegen ist, während gleichzeitig eine Knappheit auf dem Wohnungsmarkt herrscht. Hier die zweite Frage zur Wohnungsnot: Könnte eine Wohnraumbegrenzung tatsächlich helfen, das Problem zu lösen?

Frauke Nolting: (lacht) Die Politik macht es sich an dieser Stelle mal wieder viel zu einfach. Es gibt weiterhin einen Trend zum Single Haushalt. Insbesondere in den städtischen Regionen sind Wohnungen mit eher kleineren Größen begehrt. Mir fehlt an dieser Stelle auch ein wenig die Fantasie, wie denn eine Wohnraumbegrenzung umfassend umgesetzt werden könnte. Mal im Ernst, wer will denn kontrollieren, wie viele Leute tatsächlich in einer Wohnung wohnen, bzw. wie will man einen Käufer, der allein auf 120 m² wohnen will und sich das finanziell leisten kann, das verbieten? Für mich ist das zum Teil auch viel Ideologie, die dahinter steht, ich fühle mich dabei stark an die DDR erinnert!
Und außerdem: Der Druck auf dem Kessel wird ja immer größer. Wir beobachten jetzt schon, auch im ländlichen Bereich, deutlich steigende Mieten. Das ist auch immer ein Zeichen für kanppen Wohnraum. Im Moment werden zwar sehr viele Altbauten saniert, dafür gibt es auch Fördertöpfe. Doch dadurch ist die Wohnungsnot nicht wirklich zu lindern. So viele brauchbare Altbauten gibt es gar nicht. Dazu kommt, dass viele Eigentümer von Altbauten gar nicht die Möglichkeiten haben, jetzt ihre Immobilie komplett zu modernisieren und umzubauen, bzw. die Altbauten sind auch gar nicht in so nennenswerter Größe, dass genug Wohnraum dabei rauskommt, um auch nur ansatzweise dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken.

Frage: Wie werden sich die Preise in diesen beiden Bereichen, Rohstoffe und handwerkliche Dienstleistungen, in Zukunft entwickeln?

Frauke Nolting: Wir gehen eindeutig davon aus, dass in Zukunft sowohl die Rohstoffpreise als auch die Preise für die handwerklichen Dienstleistungen deutlich fallen werden. Wenn nämlich ein derartiger Auftragseinbruch passiert, wie es im Moment der Fall ist, werden die Handwerker ihre Preise nach unten drücken, um Aufträge zu erhalten. Dies gilt auch für die Rohstofffabrikanten. Die Nachfrage reguliert nun mal den Preis. Die Folge wird eine deutliche Marktbereinigung sein.

Frage: Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Baubranche in den kommenden Monaten entwickeln?

Frauke Nolting: Wir glauben, dass in den nächsten paar Monaten noch das Chaos weiterhin regieren wird. Dann werden die Preise wie schon beschrieben einbrechen. Die Politik wird sich Gedanken machen müssen, wie sie den Wohnungsbau dann weiter angekurbelt. Instrumente könnten beschleunigte Genehmigungsverfahren, neue Abschreibungsmöglichkeiten und neue Förderprogramme sein. Das sind ja die drei Hebel, über die die Politik in den Wohnungsmarkt eingreifen kann. Und dann wird der Wohnungsbau wieder richtig Fahrt aufnehmen. Denn, wie bereits erwähnt, wir haben in Deutschland Wohnraummangel und das derzeitige Chaos wird diesen noch einmal deutlich verschärfen!

 

 

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Die Chronik Fronhausens

Frauke Nolting über das Bauprojekt Fronhausen

Beltershausen: Kurzexposés jetzt verfügbar

Die 13 exklusiven Wohnungen, die von der GEFRA in Beltershausen gebaut und vermarktet werden, stehen ab sofort zum Verkauf. Sie können sich auf unserer Homepage kostenlos registrieren und dann die Kurzexposés herunterladen. Dort haben wir für Sie alles Wissenswerte über die einzelnen Wohnungen, viele Informationen über die Lage der Objekte und die Grundrisse zusammengetragen. Falls Sie Interesse am Erwerb einer der Wohnungen haben, können Sie direkt mit uns Kontakt aufnehmen. Wir beantworten gern Ihre Fragen und begleiten Sie durch den gesamten Kaufprozess.

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Bauantrag unterzeichnet und abgereicht

Die Unterzeichnung und Abreichung des Bauantrages ist der Auslöser für die Einleitung des Baugenehmigungsverfahrens und damit immer ein wichtiger Schritt für jeden Bauträger. In wenigen Wochen kann mit den Erschließungsarbeiten auf dem bereits gerodeten Grundstück begonnen werden. Bei dem GEFRA-Bauprojekt in Fronhausen werden 70 Wohnungen und einige Gewerbeeinheiten entstehen.

Wenn Sie sich für eine der Wohnungen registrieren möchten, werden Sie in wenigen Wochen auf dieser Homepage dazu die Möglichkeit bekommen, natürlich stehen dann weitere Informationen über die Wohneinheiten bereit.

Die Geschäftsführerin der GEFRA, Frauke Nolting, unterzeichnet den Bauantrag für das Projekt in Fronhausen.

Die Geschäftsführerin der GEFRA, Frauke Nolting, unterzeichnet den Bauantrag für das Projekt in Fronhausen.

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Wir wünschen frohe Ostertage!

In den vergangenen beiden Jahren mussten viele von uns coronabedingt die Ostertage zuhause in den eigenen vier Wänden verbringen. Ohne Besuche von Freunden und Verwandten. Übrigens sind diese berühmten vier Wände nicht unbedingt immer auch gleichzeitig Eigentum. Im europaweiten Vergleich haben wir in Deutschland eine sehr geringe Eigentumsquote, die das Verhältnis zwischen bewohnten Immobilien und Eigentum beschreibt. Dabei zeigt sich gerade jetzt die Werthaltigkeit der eigenen Immobilie oder Eigentumswohnung. Wir als Bauträger versuchen, möglichst attraktive Angebote zu schaffen für möglichst viele verschiedene Zielgruppen, insbesondere für Familien.

Aber es geht nicht nur um Eigentum. Grundsätzlich fehlt weiterer Wohnraum, der durch die Flüchtlingssituation aufgrund des Krieges in der Ukraine umso dringender benötigt wird. Wir werden sie auf dieser Seite informieren, wie der Stand unserer Projekte ist, und sobald wir neue Wohnungen fertiggestellt haben und anbieten können.

Es sind auch in diesem Jahr keine einfachen Tage vor dem Osterfest. Corona ist noch nicht vorbei, und der furchtbare Krieg macht es nicht leicht, unbeschwert in die Zukunft zu blicken. Immerhin: Durch die Lockerungen bei den Coronaauflagen ist jetzt wieder mehr Gemeinsamkeit möglich. Vielleicht haben Sie ja die Möglichkeit, dies an den Feiertagen zu genießen, zum Ablenken und zum Kraft tanken.

In jedem Fall wünschen wir Ihnen frohe und frühlingshafte Ostertage!

Viele Grüße aus Lennestadt
Ihre Frauke Nolting

Fronhausen und die vielleichst dickste Chronik der Welt

Im Juni 2009 feierten die Fronhausener vier Tage lang Fest. Grund war das 850-jährige Bestehen ihres Dorfes. Zu diesem Anlass wurde am Rathausplatz ein neuer Gedenkstein enthüllt und außerdem eine Dorfchronik herausgegeben, die ihresgleichen sucht. Ein geradezu monumentales Werk, fast acht Zentimeter dick, das auf 1178 Seiten die Geschichte Fronhausens von der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1159 bis zum Jahr 2009 wiedergibt. (Nur nebenbei: Die aktuelle Chronik der Stadt München ist nur halb so dick.)

Vielleicht ist Fronhausen noch viel älter, als die erste Erwähnung vermuten lässt, eine frühere Besiedlung der Fronhäuser Gegend ist zumindest sehr wahrscheinlich. Diverse Funde weisen darauf hin, wie etwa ein Mammut-Backenzahn, der vermuten lässt, dass die mutigen Menschen im Lahntal auf Mammutjagd gingen. Die erste belegte Erwähnung als „Vronehusen“ stammt aus dem Mainzer Urkundenbuch im Jahr 1159. An dieser Stelle kommt die Ruhrpott-Verbindung ins Spiel, genauer zur heutigen Stadt Essen, die für Fronhausen eine entscheidende Rolle spielte und der Ortschronik zu ihrem Namen verhalf: „Von Essen nach Hessen“.

Fangen wir in Essen an: Die Keimzelle für die Entwicklung der Stadt Essen war ein Frauenstift, damals eine Art religiöse Wohngemeinschaft für Frauen, die ohne Gelübde in einer klosterähnlichen Anlage zusammenlebten. Die übrigens oft adligen Damen wurden auch als „Kanonissen“, „Chorfrauen“ oder „Stiftsdamen“ bezeichnet.

Von Essen nch Hessen - Chronik Fronhausen

Von Essen nach Hessen – 850 Jahre Fronhausen

Frauenstifte werden auch „Kanonissenstift“ genannt. Die Vorsteherin ist die „Domina“, was der lateinische Ausdruck für „Herrin“ ist. Die Frauenstifte entstanden, wenn jemand, z.B. eine begüterte Witwe oder ein Adliger, die notwendigen finanziellen Mittel dafür bereitstellte. Eine solche Stiftung galt als ein gottgefälliges Werk, denn die Stiftsdamen hatten meistens den Auftrag, für das Seelenheil der Stifter zu beten.

Das Essener Frauenstift war ein Reichsstift, also ein weltliches Gebiet mit geistlicher Obrigkeit, die direkt dem Kaiser unterstand. Dem Stift wurden im Laufe der Jahre viele Gebiete zugeordnet, oftmals wurden sie dem Stift geschenkt. Diese Gebiete mussten nicht gerade angrenzend an das Frauenstift sein. Wie genau die Essener zu dem etwa 180 km entfernten hessischen Besitz gelangten, lässt sich allerdings nicht genau sagen. Als wahrscheinlich gilt, dass ein fränkisches Adels- und Herrschergeschlecht, die Konradiner, dem Frauenstift den hessischen Ort übereignete, vermutlich weil ihnen kurz vorher die männlichen Nachfahren ausgegangen waren. Fronhausen wurde also vor hunderten Jahren zum Mittelpunkt einer „Immunität des Reichsstiftes aus Essen“, also eine Region, die nicht dem weltlichen Einfluss unterstand, quasi immun gegen weltlichen Einfluss war.

Der Name „Fronhausen“ leitet sich aus den mittelhochdeutschen Wörtern „vrôno“ (herrschaftlich) und „hûs“ (Haus) ab. Der „Frondienst“ war also ein Dienst von Leibeigenen für den herrschaftlichen „Fronhof“, auch Herrenhof genannt, was im Grunde genommen ein Gutshof ist, den oftmals der vom Stift eingesetzte Vogt als Verwalter bewohnte. Hier kommen in Fronhausen als Wohnsitze des Vogts die Begriffe „Oberburg“ und „Unterburg“ ins Spiel, ursprünglich zwei Wasserburgen, wobei die „Oberburg“ zuerst da war und die „Unterburg“ durch Erbteilung entstand. Beide Objekte sind, jedenfalls was davon jeweils erhalten ist, heute in Privatbesitz.

Wie bei fast allen älteren Ortschaften üblich änderte sich der Name geringfügig in seiner Schreibweise. Aus Vronehuse wurde Fronehusin, dann auch mal Fronhuß und im Jahre 1592 ganz nah an der heutigen Bezeichnung: Fronhaußen an der Loin.

So ziemlich das erste, was die Fronhausen der Einwohnerbauten, war eine Kirche. Diese ist auch der Inhalt in der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1159. Der damalige Pfarrer Dietmar aus Oberweimar erhob nämlich Anspruch auf die Kirche, doch der Erzbischof Arnold von Mainz sprach die Kirche weiterhin dem Stift Essen zu. Die Kirche hat die vielen Jahre mit verschiedenen Veränderungen und Renovierungen ganz gut überstanden. Der spätmittelalterliche Chorturm ist gut erhalten, das Dach des Turmes wird als „Kegelspiel“ bezeichnet, weil acht kleinere Türmchen um den mittleren großen Turm gruppiert sind. Im 20. Jahrhundert wurden Heizung, elektrische Beleuchtung und eine neue Orgel eingebaut. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Das ursprüngliche Fronhausen ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung der Großgemeinde Fronhausen. Die freiwillige Fusion der beiden bis dahin selbständigen Gemeinden Fronhausen und Sichertshausen bildete Ende 1971 im Zuge der Gebietsreform in Hessen die neue „Gemeinde Fronhausen“. 1974 wurde daraus kraft Landesgesetz eine „Großgemeinde Fronhausen“, weil die fünf kleineren Gemeinden Bellnhausen, Erbenhausen, Hassenhausen, Holzhausen und Oberwalgern hinzukamen.

So ist Fronhausen etwas größer geworden, aber immer noch klein und schön genug, so dass es sich vortrefflich dort leben lässt. Die Geschichte des Ortes in diesen wenigen Zeilen wieder zu geben, ist kein Vergleich zu der Ausführlichkeit der Ortschronik. Ein Gladenbacher Heimatforscher schlug einmal vor, das Werk beim Guinness-Buch der Weltrekorde einzureichen – als dickste Chronik der Welt.

Frauke Nolting über das Bauprojekt Fronhausen

In Fronhausen baut die GEFRA GmbH 70 Wohnungen mit einem Gesundheitszentrum. Wie die Dinge aktuell stehen, erläutert GEFRA-Geschäftsführerin Frauke Nolting.

Frage: Wie ist der derzeitige Stand des Bauvorhabens, läuft alles nach Plan?

Frauke Nolting: Ja, wir haben das Grundstück Anfang Februar gerodet, das Schnittwerk haben wir der Bioenergiegenossenschaft in Fronhausen für das Wärmekraftwerk zur Verfügung gestellt. In den kommenden Tagen wird der Bauantrag für das große Terrassen- Gebäude, bei uns „Ost- und Nordflügel“ oder „L- Gebäude“ genannt, unterzeichnet, dann kann es losgehen.

Frage: Wie beurteilen Sie die Akzeptanz für das Bauprojekt?

Fronhausen: Frauke Nolting über den Baufortschritt

Frauke Nolting, Geschäftsführerin der GEFRA Grund und Wert GmbH

Frauke Nolting: Die Akzeptanz ist erfreulicherweise sehr hoch. Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und Bürgermeisterin Claudia Schnabel ist sehr kooperativ. Es gibt nie absoluten Einklang zwischen den Interessen eines Investors und der beteiligten Gemeinde. Frau Schnabel hat dann aber auch immer klar gesagt, was aus Sicht der Gemeinde geht und was nicht. Klare Aussagen geben Zielsicherheit. Vor allem schätzen wir die Verlässlichkeit der Gemeindepolitik – Zusagen sind Zusagen. Absagen zwar auch, aber damit kann man als Unternehmerin umgehen.

Generell haben wir das Gefühl, man begegnet uns in Fronhausen freundlich, dabei zielorientiert. Was nur in unserem Interesse liegt. Und damit meine ich nicht nur die offiziellen Gemeindevertreter, sondern auch die Bürger, die wir kennen gelernt haben. Das ist schon etwas außergewöhnlich und sehr schön, denn so macht die Arbeit gleich viel mehr Spaß. Wir wollen ja mit unseren Bauprojekten nicht einfach nur unseren Job erledigen, sondern eine Vision erreichen.

Frage: Wie sieht diese Vision aus?

Frauke Nolting: Wir wollen auch in zwanzig oder dreißig Jahren in Fronhausen noch nett gegrüßt werden. Das klingt vielleicht banal, aber das ist unser Motto. Wie erreicht man das? Da gibt es Verschiedenes zu beachten. Zunächst mal, ganz profan: Wir wollen Wohnraum schaffen! Dabei achten wir auf einige Details, z. B. darauf, dass unsere Projekte zu dem Ort passen, an dem sie gebaut werden. Wir wollen ressourcenschonend und nachhaltig bauen, auch mit alternativen Energien, was in der heutigen Zeit ja wichtiger ist denn je. Wir achten auf Barrierefreiheit, um auch im Alter die Wohnung nicht verlassen zu müssen. Wir haben das Wohnflex-Konzept entwickelt und markenrechtlich schützen lassen, das schnell eine andere Nutzung einer Wohnung möglich macht, ohne komplizierte und teure Bauarbeiten. Wir achten auf viel Licht und auf wenig Lärm in den Wohneinheiten. Wir bauen jede Wohnung so, dass wir selber einziehen würden. Und all das soll trotzdem bezahlbar sein, auch für Familien oder den sogenannten „Normalverbraucher“.

Frage: Es ist die Rede von einem Gesundheitszentrum. Was genau ist darunter zu verstehen?

Frauke Nolting: Konkret geht es um ein Ärztehaus, in dem mehrere Ärzte aus unterschiedlichen Bereichen untergebracht werden sollen. Nebst Allgemeinmedizin sind Zahnarzt, Physiotherapeut und weitere Ärzte im Gespräch. Dies ist im Moment allerdings noch in der Planungsphase, Details können wir daher noch nicht nennen. Leider ist dies verhandlungs- und genehmigungstechnisch einigermaßen kompliziert. Was kompliziert ist, das braucht Zeit, wie wir alle wissen. Und wir haben mittlerweile fünf Jahre und entsprechende Geldmengen in die Planung investiert, was wir sicher nicht getan hätten, wenn wir vom Standort nicht so überzeugt wären. Dazu kommt: Aus genehmigungstechnischen Gründen muss zuerst das „L- Gebäude“ gebaut werden. Das ist begründet im Schallschutz der rückwärtigen, auch der schon bestehenden Bebauung vor dem Lärmeintrag der Bahnlinie und des Industriegebiets. Auch deshalb ist die exakte Planung und Bauausführung des L- Gebäudes für den Ort so wichtig.

Frage: Wann können Interessenten mit konkreten Informationen über Grundrisse und Preise rechnen?

Frauke Nolting: Wir hoffen, in den nächsten Wochen klare Konditionen nennen zu können. Momentan spielt der Markt verrückt, wie jeder den Nachrichten entnehmen kann. Die Preise werden sich nach heutigem Stand um 4.500 €/m² Wohnfläche bewegen.

Frage: Wann könnten ersten Einheiten bezugsfertig sein?

Frauke Nolting: Das hängt stark vom eigentlichen Baustart ab. Das wiederum liegt daran, wie schnell die Baugenehmigung erteilt wird und die Abgeschlossenheitsbescheinigung erteilt wird. Wir hoffen, noch in diesem Herbst mit dem Bau anfangen zu können. Garantieren können wir das aber nicht, dies hängt auch stark von den zuständigen Genehmigungsbehörden ab. Die reine Bauzeit wird sich dann auf bis zu 18 Monate belaufen.

 

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Die „Hausgessesenen“ von Beltershausen

Die GEFRA Grund und Wert GmbH errichtet neuen Wohnraum im wunderschönen Beltershausen. Das Gelände, auf dem die hochwertigen neuen Wohnungen entstehen, wurde bereits gerodet. Bald können die Arbeiten für die insgesamt 13 neuen Wohnungen beginnen.

Wieso heißt Beltershausen eigentlich Beltershausen? Und was sind „Hausgessene“? Begleiten Sie uns bei einem kurzen Ausflug in die Geschichte des Ortes, die vor etwa 900 Jahren begann. Im Jahre 1130 wurde die Ortschaft zum ersten Mal schriftlich erwähnt, und zwar als „Beltershusun“. Gut 20 Jahre später wurde der Ort in einer Urkunde „Beltirshusin“ genannt und vermerkt, dass die Einwohner eine Kirche errichtet hatten, die dem heiligen Bartholomäus geweiht wurde. Erstaunlich, denn es gab nur recht wenige Einwohner, die beim Bau mit anpacken konnten.

Zum ersten Mal wurde eine konkrete Einwohnerzahl im Jahre 1502 genannt. Stolze sieben „Hausgesessene“ waren verzeichnet! Das machte in Summe allerdings mehr als sieben Einwohner, denn bei einem „Hausgesessenen“, also einem im Hause Ansässigen, handelte es sich um einen erwachsenen Haushaltsvorstand, der als ein Bewohner eines Hauses erfasst wurde. Frauen wurden nur gezählt, wenn sie als Witwe ein Haus besaßen, Kinder, Dienstleute und sonstige bei „Hausgesessenen“ einquartierte „Beisassen“ wurden gar nicht erfasst. Diese waren nämlich  Personen mit eingeschränkten Bürgerrechten, die eben nur „beisässig“ und nicht „ansässig“ waren.

Das entscheidende Kriterium für einen ordentlichen „Hausgessenen“ war übrigens eine eigene Feuerstelle, von denen es also ganze sieben gab. Im Jahr 1630 konnten doppelt so viele Feuerstellen gezählt werden, das ergab also 14 „Hausgesessene“. Bis zum Jahr 1747 wuchs die Anzahl der Einwohner von Beltershausen auf 159 – diesmal wurden alle mitgezählt. Darunter waren zwei Schmiede, vier Schneider, ein Maurer, ein Wirt und elf Tagelöhner. 1905 waren es 328 Einwohner, 1967 waren es 646, der Zensus 2011 erfasste 927 Einwohner, bis heute wächst Belterhausen langsam, aber stetig weiter.

In den Überlieferungen änderte sich der Name des heutigen Beltershausen immer mal wieder. „Beldereshusen“ im Jahr 1200 oder etwas später „Beltershovsen“ waren weitere Vorläufer des endgültigen Namens „Beltershausen“, der aber immerhin schon seit 1577 benutzt wird.

Die Bedeutung des Ortsnamens geht zurück auf die germanische Mythologie. Es ist das Haus des germanischen Gottes „Balder“ bzw. „Baldur“. Es ist der „Herr“, der „Held“, der „Fürst“, aber auch der „Leuchtende“. Baldur der Sohn des Göttervaters Odin und der Frigga und gilt als der friedlichste und reinste der asischen Götter. Wegen seiner leuchtenden Schönheit, seiner Barmherzigkeit und seiner Weisheit wird er von allen bewundert. Eigentlich sollte er unverwundbar sein, so wie Achilles in der griechischen Mythologie oder Siegfried in der Nibelungensage. Doch genau wie die beiden – bei Achilles die Ferse, bei Siegfried die Schulter – hatte Baldur eine Schwachstelle.

Das lag an dem Umstand, der ihn unverwundbar machte. Baldur träumte einmal von seinem eigenen Tod und erzählte davon seiner Mutter Frigga. Die ging deshalb zu jedem Tier und zu jeder Pflanze und forderte sie auf, einen Eid abzulegen: Sie mussten schwören, dass sie Baldur niemals verletzen werden. Nur eine einzige, fatale Ausnahme machte sie, nämlich bei einem jungen Mistelzweig, der ihr zu zart und zu harmlos vorkam. Sie ahnen sicher schon, worauf alles hinausläuft: Baldur wurde bei einer Art Spiel ausgerechnet von seinem blinden Bruder Hödur von einem Mistelzweig getroffen und sank tot zusammen (siehe Bild, aus einer isländischen Handschrift des 18. Jahrhunderts). Wie auch in anderen Mythologien ist der Tod nicht das Ende für einen Gott, also kehrte Baldur später als Lichtgestalt zurück.

Ein „Haus des Balders“ sollte also ein Ort der Verehrung des Baldurs und damit der reinen Schönheit und der Friedlichkeit sein – ganz wie das heutige Beltershausen. Einfach ein schöner Ort zum Leben!

Alle Neubauten der GEFRA sind grundsätzlich barrierefrei

Bei manchen Neubauten wird das Thema „Barrierefreiheit“ nicht hinreichend berücksichtigt, dabei kann es jeden von uns irgendwann betreffen. Wir werden (leider) alle nicht jünger!

In unserem neuesten Video beschäftigt sich unsere Geschäftsführerin Frauke Nolting mit dem wichtigen Thema „Barrierefreiheit“ und erklärt, was genau dieser Begriff eigentlich bedeutet und warum er eine hohe Bedeutung für ausnahmslos jeden haben kann. Im schlimmsten Fall könnten die Barrieren in den eigenen vier Wänden dazu führen, dass die Immobilie nicht mehr geeignet ist, um dort leben zu können.

Für die GEFRA hat dieses Thema einen sehr hohen Stellenwert. Deshalb wird jeder Neubau der GEFRA grundsätzlich barrierefrei errichtet, was sich außerdem nachhaltig wertsteigernd auswirkt.

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